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Fleischfressende Pflanze füttern – so wird es gemacht

Um die Fütterung der fleischfressenden Pflanze tümmeln sich unzählige spektakuläre Geschichten. Die Realität der Fütterung dieser Pflanzen sieht aber ganz anders aus.

 

Hingegen aller Annahmen, dass man extra lebendiges Futter für seine fleischfressende Pflanze im Fachhandel kaufen muss, sollten fleischfressende Pflanzen gar nicht extra gefüttert werden.

Der Grund hierfür lässt sich relativ einfach erklären. Fleischfressende Pflanzen wachsen in der freien Natur an sehr nährstoffarmen Orten.

 

Wenn die Nährstoffe im Boden knapp werden, versorgt sich die fleischfressende Pflanze zusätzlich mit Insekten. Dieser Vorgang läuft aber von ganz alleine ab. Wenn man nun beginnt, die Pflanze immer wieder mit Insekten vollzustopfen, führt dies über kurz oder lang zu einem extremen Nährstoffüberschuss, den diese gar nicht gut verträgt. Im schlimmsten Fall geht die Pflanze komplett ein.

 

Im Haushalt und im Garten reichen die natürlich vorkommenden Insekten, um bei Bedarf die Nährstoffversorgung der fleischfressenden Pflanze sicher zu stellen.

Das Pflanzensubstrat, in das die fleischfressende Pflanze gepflanzt wurde, enthält genügend Nährstoffe, um sie ausreichend zu versorgen. Erst nach über einem Jahr ist der Nährstoffgehalt im Substrat so verbraucht, dass ein umtopfen in frische Erde in Frage kommt.

 

Ausschließlich mit lebendigen Insekten füttern

Aber wir können dich beruhigen. Das bedeutet jetzt nicht für dich, dass eine Fütterung deiner fleischfressenden Pflanze verboten ist. Es spricht rein gar nichts dagegen zu Anschauungszwecken hin und wieder eine kleine Fütterung durchzuführen.

 

Mit ein paar kleinen Tipps kannst du auch nichts mehr falsch machen. Verwende ausschließlich lebendige Insekten, um deine fleischfressende Pflanze zu füttern. Das Insekt sollte nicht zu groß sein und pro Fütterung solltest du nur 1 Insekt verabreichen, da jede einzelne Verdauung für die Pflanze einen großen Aufwand darstellt.

 

Auch wenn es extrem verlockend ist, tote Fliegen, Mücken oder auch Ameisen in die Fallen der fleischfressenden Pflanze zu geben, solltest du dies lieber lassen.

Die Fangvorrichtungen der Pflanzen beginnen nämlich erst zu korrekt zu arbeiten, wenn Bewegungsreize von der Beute wahrgenommen werden. Nur dann sondert die fleischfressende Pflanze Verdauungssekrete ab, um die Beute zu zersetzten.

 

Bleibt also der Bewegungsreiz der Beute aus, kann es schnell passieren, dass die tote Beute in der Falle zu faulen beginnt, und letzten Endes die gesamte Falle oder auch die gesamte Pflanze von Fäulnis zerfressen wird.

 

Die Beute sollte nicht größer als 1/3 der Falle sein

Je größer die Fallen deiner fleischfressenden Pflanze sind, desto größer darf auch die Beute sein. Große Kannen der Kannenpflanze können ohne Probleme auch Wespen verdauen. Die Faustregel besagt, dass die Beute nicht größer als 1/3 der Falle sein sollte.

 

Tierische Produkte wie Fleisch, Milch oder Käse haben gar nichts in den Fallen der fleischfressenden Pflanze zu suchen. Sie nimmt die Lebensmittel zwar in ihre Fallen auf, kann sich aber nicht verdauen.

Auch hier tritt schnell eine Fäulnis auf, die dafür sorgen kann, dass nicht nur die einzelne Falle, sondern auch die gesamte Pflanze eingeht. Jede Fütterung sollte vorsichtig mit dem notwendigen Fingerspitzengefühl durchgeführt werden.

 

Ein zu häufiges berühren der Fallen mit deinem Finger ist ebenfalls nicht ratsam. Die fleischfressende Pflanze kann dir zwar nichts anhaben, aber du kannst dafür sorgen, dass du ihr im wahrsten Sinne des Wortes die Energie raubst.

 

Die Venusfliegenfalle kann ihre Fallen maximal 7 Mal schließen und wieder öffnen. Anschließend stirbt diese ab und es bildet sich eine neue Falle. Für mehr Fangversuche reicht die Energie der einzelnen Fallen nicht aus. Wenn du also unnötig oft mit deinen Fingern in den Fallen deiner fleischfressenden Pflanze herumspielst, setzt du sie enormen Stress aus.

 

Bei der Fütterung von fleischfressenden Pflanzen gilt also:

  • niemals tote Insekten verfüttern
  • keine zu großen Tiere verfüttern
  • keine Nahrungsreste verfüttern
  • nicht mit den Fingern in die Fallen fassen
  • nur aus Demonstrationszwecken hin und wieder füttern

 

Wie oft sollst und kannst du denn nun deine fleischfressende Pflanze füttern?

Botaniker sind sich in diesem Punkt nicht einig. Manche Züchter füttern ihre fleischfressenden Pflanzen in regelmäßigen Abständen jeden Tag.

Andere wiederum füttern ihre Pflanzen gar nicht. Generell solltest du lieber vorsichtiger mit der Fütterung sein. Weniger ist in diesem Fall oft mehr, da es sonst schnell zu einem unverträglichen Nährstoffüberschuss kommt.

 

Muss ich meine Kannenpflanze füttern?

Kannenpflanzen (lat. Nepenthes) locken ihre Beute durch Duftstoffe in ihre auffälligen Kannen, um sie dort zu fangen und zu verdauen. Durch die dort enthaltene Verdauungsflüssigkeit wird die Beute zersetzt und verdaut. In der Natur gibt es jede Menge Insekten, die die Nährstoffversorgung der Kannenpflanze sicherstellen.

 

In sauberen Haushalten gibt es eher weniger Insekten. Die sollte aber kein Problem für die fleischfressende Pflanze sein, da das Pflanzensubstrat ebenfalls zusätzlich mit Nährstoffen angereichert ist, sodass eine zusätzliche Fütterung bzw. das Fangen von extra Beute quasi gar nicht notwendig ist. Gefangene, lebende Fliegen und Mücken kannst du in die Kannen der Kannenpflanze legen, es ist aber nicht notwendig.

 

Die Insekten stellen ein extra Bonbon für die fleischfressende Pflanze dar. Auch bei dieser Art der fleischfressenden Pflanze solltest du darauf achten, sie nur mit lebenden Tieren zu füttern. Ein Insekt zur Zeit ist völlig ausreichend.

Wichtig ist nämlich, dass die Beute in der Verdauungsflüssigkeit der Kannen schwimmt. Nur so kann sie vollständig zersetzt und verdaut werden. Befindet sich in der Kanne zu wenig oder gar keine Verdauungsflüssigkeit, beginnt die beute zu faulen und die Kanne stirbt ab.

 

Muss ich meinen Sonnentau füttern?

Nein, das musst du nicht. Wie auch bei den meisten anderen fleischfressenden Pflanzen bezieht der Sonnentau den größten Teil seiner Nähstoffe aus dem Pflanzensubstrat.

Gelangt ein Insekt in die klebrigen Tentakeln vom Sonnentau, wird dieses verdaut und der Nährstoffhaushalt der Pflanze ist vorerst wieder zu genüge gedeckt.

 

Auch der Sonnentau ist eine fleischfressende Pflanze, die erst ihre Verdauungsflüssigkeit absondert, wenn sie Bewegungsreize der gefangenen Beute vernimmt. Legst du tote Insekten in ihre Tentakeln, passiert es schnell, dass sie zu faulen beginnen.

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